Montag, 9. Dezember 2013

HPV-Impfung: Schmutzige Tricks & Kranke Mädchen

In Frankreich hat eine staatliche Komission den Hersteller der HPV-Impfung Gardasil zur Zahlung von Schadenersatz verpflichtet, weil eine Schülerin kurz nach der Impfung an Multipler Sklerose erkrankt ist. In Japan hat eine Task-Force des Gesundheitsministeriums 38 Fälle schwerer Nebenwirkungen untersucht und darauf hin überraschend die gültige Impfempfehlung für Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren zurück gezogen. In fast allen Melderegistern für mögliche Impfschäden führt die HPV-Impfung die Listen mit großem Vorsprung an. Doch statt diese seit ihrer Zulassung im Jahr 2006 höchst umstrittene Impfung endlich einer unabhängigen Sicherheits-Prüfung zu unterziehen, sorgen Pharma-Lobbyisten für die immer weitere Verbreitung. 

Mika Matsufuji, Sprecherin einer Elterninitiative in Japan, berichtete in einer Pressekonferenz von den Leiden der betroffenen Mädchen (Foto: Japantimes.co.jp)

Ab Februar 2014 wird die rund 400 Euro teure Impfung auch in Österreich auf Steuerkosten angekauft und dann als "Gratis"-Impfung an den Schulen angeboten. Die einflussreiche "Österreichische Krebshilfe", welche von der Pharmaindustrie (darunter die Vermarkter von Gardasil) massiv finanziell unterstützt wird, hatte diesen Schritt - zusammen mit anderen Pharma-Lobbyisten – jahrelang gefordert. Geschäftsführerin Doris Kiefhaber jubelte: "Endlich ist diese Impfung auch in Österreich für alle zugänglich!"
Auf rund 30 Millionen Euro pro Jahr wurde in einer Studie des Ludwig Boltzmann Institutes von 2007 der finanzielle Aufwand für diese Impfung geschätzt, wenn beide Geschlechter geimpft werden. Mittlerweile dürfte der Preis etwas gesunken sein. Doch mit einem Jahresumsatz von zuletzt 1,78 Milliarden US-Dollar für Gardasil hat sich der Impfstoff des US-Konzerns Merck ohnedies zu einem der umsatzstärksten Arzneimittel aller Zeiten entwickelt. In Europa wird Gardasil in Kooperation mit dem französischen Konzern Sanofi Pasteur vermarktet. Cervarix, der etwas später zugelassene zweite HPV Impfstoff des Konzerns GSK bringt es immerhin noch auf 581 Umsatz-Millionen.


Wahrscheinlicher Auslöser für Multiple Sklerose

Seit Jahren begleiten unangenehme Nachrichten über Todesfälle und schwere Erkrankungen den finanziellen Siegeszug. So auch jetzt wieder:
Ende November 2013 hatte eine staatliche medizinische Kommission in Bordeaux (CRCI) die Impfung als wahrscheinlichen Auslöser bezeichnet, dass die 18-jährige Océane an Multipler Sklerose erkrankt ist. Das Mädchen war vor drei Jahren geimpft worden und konnte seither kaum noch in die Schule. Es leidet an ständiger extremer Müdigkeit und schweren Krankheits-Schüben.  Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, wo ein entfesseltes Immunsystem die eigenen Nerven angreift und zerstört.
Die Pariser Anwältin Camille Kouchner, welche Océane vertritt, kündigte an, dass sie in kürze weitere Schadenersatz-Klagen einbringen wird, weil drei andere junge Frauen, ebenfalls nach Gardasil, schwer erkrankt sind. Der Hersteller-Konzern Sanofi Pasteur MSD wies alle Vorwürfe als unbegründet zurück und beschuldigte die französische CRCI, das Vertrauen in ihren Impfstoff zu untergraben und damit die Frauen dem Risiko von HPV-bedingten Krankheiten auszusetzen.


Nebenwirkungen um das 20- bis 30 fache häufiger

In Japan war es eine Elterninitiative, die schließlich die Einsetzung einer staatlichen Untersuchung erreichte. Deren Sprecherin Mika Matsufuji vertritt 38 Mädchen und junge Frauen, die nach der HPV Impfung schwer erkrankt sind. Ihre eigene Tochter wurde 2011 geimpft, berichtete Matsufuji auf einer Pressekonferenz (siehe Foto), daraufhin verlor sie die Fähigkeit zu gehen und sitzt seither im Rollstuhl. Gemeinsam sind allen Betroffenen chronische starke Schmerzen.
Zur Jahresmitte 2013 gab das japanische Gesundheitsministerium bekannt, dass die Impfung nicht mehr empfohlen werden sollte. Die Untersuchung ergab unter anderem, dass die Wahrscheinlichkeit einer ernsthaften Nebenwirkung bei den HPV-Impfstoffen um das 20 bis 30 fache höher liegt als bei der Influenza-Impfung.
Im Oktober wurde ein großes Studienprogramm beschlossen, an dem 17 japanische Kliniken teilnehmen. Eine Forschergruppe widmet sich der Frage, wie diese Impfungen auf das Nervensystem wirken. Eine zweite Gruppe versucht therapeutische Ansätze zu finden, wie die chronischen Schmerzen der betroffenen Mädchen und Frauen gelindert werden können und betreibt hier auch Ursachenforschung. Mit den Resultaten ist allerdings erst in einigen Jahren zu rechnen.


Gardasil ist bekannt für Nebenwirkungen 

Fragen zu den HPV-Impfstoffen gibt es genug. In den USA führt Gardasil in der jeweiligen Altersgruppe mit weitem Abstand die Liste der schweren Nebenwirkungen im Melderegister an. Chris Shaw und Lucija Tomljenovic von der University of British Columbia in Vancouver wiesen in ihrer Analyse der letzten sechs Meldejahre nach, dass Gardasil involviert war bei…

  • 60,9 Prozent der schweren Nebenwirkungen (gesamt 2.157 Fälle)
  • 64,9 Prozent der lebensgefährlichen Ereignisse (gesamt 456)
  • 61,9 Prozent der Todesfälle (gesamt 63)
  • 81,9 Prozent der Ereignisse mit bleibendem Schaden (gesamt 589)

In der deutschen Datenbank des Paul Ehrlich Institutes für Verdachtsfälle von schweren Nebenwirkungen finden sich für Gardasil 1.356 Meldungen (darunter 5 Todesfälle).

Derartige passive Meldesysteme haben eine bekannt hohe Dunkelziffer. Wissenschaftliche Untersuchungen gehen davon aus, dass nur zwischen 1 und 5 Prozent der tatsächlich auftretenden Fälle damit erfasst werden können. 


Schmutzige Tricks bei der Zulassung

Wie hoch der Anteil der ursächlichen Nebenwirkungen ist, sollte eigentlich aus den Zulassungsstudien eines Arzneimittels hervor gehen. Das Studiendesign mit der höchsten Aussagekraft ist eine so genannte Placebo-kontrollierte randomisierte Studie. Dabei werden die Teilnehmer per Los in die Wirkstoffgruppe oder in die Placebogruppe zugewiesen. Weder die Forscher noch die Probanden dürfen dabei wissen, welche Gruppe die Impfstoff-Gruppe ist ("Doppelblind-Design"). 

So weit so gut. - Wer einen Blick auf die Zulassungsstudien bei Gardasil wirft, wird den Eindruck gewinnen, dass hier tatsächlich das oben beschriebene beste Design angewandt wurde. Erst auf den zweiten Blick eröffnet sich dann jedoch ein schmutziger Trick, wo es mich heute noch wundert, wieso vernunftbegabte Menschen dem zustimmen konnten. Die Behörden hatten aber kein Problem, ein haarsträubendes Design abzusegnen, das von den Strategen des Konzerns Merck vorgeschlagen worden war.

Doch der Reihe nach. Kommen wir zuerst zu den besonderen Herausforderungen, denen die Impfstoff-Hersteller ausgesetzt waren.


Immunsystem hält HP-Viren nicht für gefährlich

Es gibt knapp einhundert unterschiedliche Typen der Humanen Papillomaviren. Gardasil richtet sich gegen vier, Cervarix gegen zwei dieser HPV-Typen. Diese Viren sind extrem verbreitet. 80 Prozent der Menschen sind zumindest vorübergehend mit ihnen besiedelt. Das Immunsystem pflegt im Normalfall einen recht entspannten Umgang mit ihnen, da diese Viren anscheinend als wenig gefährlich eingestuft werden. Es war deshalb eine der schwierigsten Herausforderungen für die Impfstoff-Entwickler, das Immunsystem auf die Viren scharf zu machen, damit es überhaupt zu einer Immunreaktion kommen kann.
Der Impfstoff besteht aus abgetöteten humanen Papillomaviren, die aus Sicherheitsgründen noch zusätzlich von ihrer Erbsubstanz befreit wurden. Diese "virus-like particles" sind die Wirkstoffe der HPV-Impfung, die so genannten "Antigene".
Da diese Viren - wie erwähnt - schon als Wildtypen vom Immunsystem kaum als Feinde gesehen werden, gilt das für die ausgehöhlten und abgetöteten Virentrümmer erst recht.

Es brauchte deshalb einen besonderen Hilfsstoff, der in der Lage sein musste, dem Immunsystem einen derartigen Schock zu versetzen, dass sogar die seltsamen Partikel im HPV-Impfstoff als Verdächtige hopps genommen und gegen sie Antikörper entwickelt würden.
Die bisher für diese Aufgabe eingesetzten Hilfsstoffe (Adjuvantien) Aluminiumhydroxid und Aluminiumphosphat erwiesen sich jedoch als zu "sanft". Beide Impfstoff-Hersteller mussten deshalb eigene verstärkte Aluminium-Verbindungen entwickeln, welche in der Lage sein mussten, das Immunsystem so zu manipulieren, dass seine Aggressivität geweckt würde und es kampfeslustig gegen die Virus-ähnlichen Partikel ausschwärmt.

GSK erfand für sein "Adjuvant System 04" (AS-04) eine Kombination aus Aluminiumhydroxid und den Oberflächen-Proteinen von Salmonellen. Eine rabiatte Kombination, welche das Immunsystem im ganzen Körper in Alarmzustand versetzt.
Der in Gardasil verwendete Wirkverstärker heißt "Amorphes Aluminium Hydroxyphosphat Sulfat" - kurz AAHS. Eine Eigenentwicklung von der die Merck-Wissenschaftler schwärmen, dass diese chemische Komposition eine deutlich stärkere und länger andauernde Immunreaktion auslöst.

Keine Sicherheitstests nötig

Normalerweise sollte man annehmen, dass derartige Neuentwicklungen sorgfältig auf ihre Sicherheit getestet werden müssen. Doch Fehlanzeige! Bei Alu-Verbindungen gibt es nämlich eine Art behördlichen Freibrief, weil Aluminium-Salze schon seit den 1920er Jahren in Impfstoffen eingesetzt werden. Deshalb dürfen diese Chemikalien sofort nach der "Dosisfindung" im Tierversuch in die Impfstoffe für den Menschen gemixt werden.

Seit Jahren weiß man aus zahlreichen Arbeiten, dass es die Aluminiumverbindungen sind, welche den Großteil der Nebenwirkungen der Impfstoffe auslösen. Das betrifft die spontanen Reaktionen nach der Impfung wie z.B. Entzündungen und Verhärtungen an der Einstichstelle oder Fieber.
Außerdem stehen diese Aluminiumverbindungen seit Jahren unter Verdacht, dass sie bei genetisch empfänglichen Personen Allergien oder Autoimmunerkrankungen auslösen können. 

Bei neuartigen verstärkten Aluminiumverbindung gilt dieser Verdacht umso mehr.

Und den Impfstoff-Herstellern war dieses Risiko offensichtlich wohl bewusst. 

Welches Design schlugen also z.B. die Merck-Strategen den Behörden vor?

Sie schlugen vor, die neuartigen Alu-Booster auch in der Placebogruppe einzusetzen, also den Teilnehmerinnen, welche in die Kontrollgruppe gelost werden, mit Aluminium versetztes Wasser zu spritzen. 


Aluminium-Wasser als Placebo-Impfung

In Wikipedia wird ein Placebo folgendermaßen definiert:
Ein Placebo (lat. „ich werde gefallen“) ist im engeren Sinn ein Scheinarzneimittel, welches keinen Arzneistoff enthält und somit auch keine durch einen solchen Stoff verursachte pharmakologische Wirkung haben kann.
Bei Impfungen würde also z.B. eine physiologisch neutrale Salzwasser-Lösung diesen Zweck erfüllen. Mit so einer Kontrollgruppe wäre zweifelsfrei zu erkennen, welche Nebenwirkungen auf die Impfung und deren Wirk- und Inhaltsstoffe zurückzuführen sind.

Die Behörden verzichteten jedoch darauf, dieses unangefochten beste Design durchzusetzen und genehmigten den absurden und jeglicher wissenschaftlichen Redlichkeit widersprechenden Vorschlag des Gardasil-Herstellers. 

Und so geschah es: Abgesehen von einer kleinen Studie, wo tatsächlich eine physiologisch neutrale Saline-Lösung als Placebo-Impfung verwendet wurde, bekamen 95 Prozent der insgesamt rund 20.000 Teilnehmerinnen demnach die neuartigen Alu-Booster gespritzt.

Damit wurde also eine Substanz, die nie am Menschen auf ihre Sicherheit getestet worden ist, gleich im Impfstoff angewendet, der auf den Markt kommen sollte. Und um sicher zu gehen, dass keine Probleme damit auftreten, spritzte man die neu entwickelte Alu-Verbindung auch gleich den Teilnehmerinnen der Kontrollgruppe.

Damit waren also alle Nebenwirkungen, die vom "Amorphen Aluminium Hydroxyphosphat Sulfat" ausgehen mochten, vollständig maskiert und unsichtbar gemacht.

GSK ging bei seinem AS-04 System ähnlich vor, hatte aber immerhin den Anstand, seinen Impfstoff Cervarix mit dem Alu-Salmonellen-Gemisch zumindest gegen eine herkömmliche Aluminium-Verbindung in der Kontrollgruppe zu testen.

Doch sehen wir, wie es beim Marktführer Gardasil weiter ging:


Fast 500 Gardasil-Studienteilnehmerinnen erkrankten

Ein Konzern, der eine wissenschaftliche Studie finanziert, hat kein Interesse daran, dass mögliche Krankheiten von Studienteilnehmern dem eigenen Arzneimittel zugeschrieben werden. Deshalb werden vor der Aufnahme in eine wissenschaftliche Studie alle Teilnehmer gründlich untersucht, ob sie auch wirklich vollkommen gesund sind.

Umso erstaunlicher ist es, dass bei den Gardasil Studien laut Behörden-Protokoll im Lauf von rund 18 Monaten bei insgesamt 463 der etwas mehr als 20.000 Teilnehmerinnen "neue Krankheiten mit potenziell autoimmunem Hintergrund" auftraten. 
Dabei handelte es sich in der Mehrzahl um Gelenksentzündungen (Arthritis) sowie diverse Erkrankungen der Schilddrüse. 17 Teilnehmerinnen erkrankten an Morbus Crohn bzw. Colitis Ulcerosa, 7 an autoimmunem Diabetes, 6 an Multipler Sklerose und 4 an Lupus Erythematodes.

Insgesamt betrug also das Risiko binnen etwas mehr als einem Jahr von völliger Gesundheit in chronische Krankheit zu schlittern 1 zu 41. Das bedeutet einen Anteil von 2,3 Prozent.

Wie viele dieser neu aufgetretenen Erkrankungen nun tatsächlich auf die Impfungen zurück zu führen sind und wie viele auch ohne diese medizinische Intervention passiert wären, ist schwer zu sagen.
HPV-Experten und Lobbyisten weisen darauf hin, dass diese 2,3 Prozent wohl der Anteil der jeweiligen Bevölkerung sind, welcher in diesem Zeitraum ohnedies erkrankt wären.

Wenn diese jährliche Rate an Neuerkrankungen tatsächlich der Realität entsprechen würde, müsste allerdings bereits die halbe Bevölkerung an Autoimmunerkrankungen laborieren.
Soweit sind wir aber doch (noch?) nicht.

Jedenfalls wird von den HPV-Lobbyisten zur Untermauerung dieser Behauptung auf eine Studie der Schweizer Impfexpertin Claire-Anne Siegrist verwiesen. Sie kam - etwa zeitgleich zur Veröffentlichung der Gardasil-Studien - mit einer eigenartigen Arbeit an, welche sich auf Daten großer Versicherungen bezog und zeigte, dass junge Frauen relativ häufig von Autoimmunerkrankungen betroffen sind.
Die Arbeit trug den bezeichnenden Untertitel: "Eine Kohortenstudie, um zu illustrieren, welche Ereignisse irrtümlich für Nebenwirkungen gehalten werden könnten" (!)

Ein Finanzier ist in dieser Studie - im krassen Gegensatz zu den Kriterien für seriöse wissenschaftliche Arbeit - nicht angegeben. Da Frau Professor Siegrist in der Vergangenheit aber auf der Honorarliste von fast allen großen Impfstoff-Konzernen stand, nehmen wir mal nicht an, dass sie die Arbeit gratis und unbezahlt in ihrer Freizeit durchführen musste. 


War Bestechung im Spiel?

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: 
Zunächst wird unter Komplizenschaft der Gesundheitsbehörden der USA und der EU ein bekannter Risikofaktor für Autoimmunerkrankungen "entschärft", indem diese Chemikalie auch der "Placeboimpfung" beigemischt wird. 
Anschließend wird eine - strategisch vorab geplante und zeitgleich publizierte - Studie vorgelegt, welche den Eindruck erwecken soll, dass ohnedies viele Frauen und Mädchen - auch ohne Impfung - diese Krankheiten entwickeln.

Seither wird bei allen Anfragen oder Bedenken zur Sicherheit von Gardasil von der Herstellerfirma sowie den HPV-Lobbyisten sofort auf die Siegrist Studie verwiesen. Auf strategisch aufbereitete Daten aus Versicherungs-Archiven, die überhaupt nichts mit den Impfstudien zu tun haben. 

Ein prächtiges Ablenkungsmanöver, dass wohl von folgender Frage ablenken soll:

Wie viele der 463 Frauen und Mädchen, die an den Gardasil-Studien teilgenommen haben, sind auf Grund der neuartigen Wirkverstärker erkrankt? 

Wir wissen es nicht!

Das wäre nur zu klären gewesen, wenn die Impfung gegen eine biologisch neutrale Salzwasser-Lösung als Placebo-Impfung getestet worden wäre.
Das heraus zu finden lag jedoch nicht in der Absicht von Merck & Co.

Also fließen Milliarden an Steuergeldern für einen organisierten Trickbetrug in die Konzernkassen.
Als Gegenleistung werden gesunde Jugendliche und junge Erwachsene dem Risiko ausgesetzt, dass sie nach der Impfserie dauerhaft krank sind. 

Es wäre höchste Zeit für die Einberufung einer Untersuchungs-Kommission, um die rationalen Argumente für die Beweggründe der involvierten Behörden aufzuklären. Vor allem interessiert mich die Kernfrage, wie sie diesem wissenschaftlich absurden Design zustimmen konnten. 

Möglicherweise waren diese "rationalen Argumente" ja ganz profane Bestechungsgelder. 

Eines ist jedenfalls klar: Wenn der Anteil der durch HPV-Impfungen geschädigten Mädchen und Frauen auch nur annähernd den Bereich von einem Prozent erreicht, dann geht von der Impfung ein vielfach höheres Risiko aus als von den HP-Viren. 

(Zumal bei einem guten organisierten Screening Programm zur frühzeitigen Erkennung von Gebärmutterhals-Krebs, wie es etwa in Finnland praktiziert wird, in den allermeisten Jahren keine Zervixkarzinom-Todesfälle bei Frauen unter 50 Jahren auftreten.
Ob die Wirkung der HPV-Impfungen überhaupt länger als drei Jahrzehnte anhält, um dann eventuell das Krebsrisiko zu reduzieren, steht derzeit vollständig in den Sternen.)


Wenn Ihnen dieser Artikel interessant und wichtig erscheint, würde

ich mich über einen kleinen Beitrag zu meiner Arbeit sehr freuen. 

Freitag, 6. Dezember 2013

Bemerkung zur Feststellung von möglichen Impfschäden

Gerade wird wieder viel diskutiert, ob die HPV-Impfung problematisch ist und mehr Nebenwirkungen macht als andere Impfungen. Darauf kommt von den Impfexperten in den Medien stets der Hinweis, dass bereits Abermillionen von Impfungen verabreicht worden seien und dabei keine gehäuften Nebenwirkungen gemeldet wurden. 
Doch wie werden Nebenwirkungen überhaupt festgestellt?



1. Die üblichen Ereignisse
Bisher beschränkt sich die Wahrnehmung von Nebenwirkungen einer Impfung vor allem auf die "üblichen Folgen" wie z.B. Entzündungen und Verhärtungen an der Einstichstelle, Müdigkeit oder Fieber. 
Unerwünschte Ereignisse nach Impfungen müssen laut Gesetz von den Ärzten bei den Gesundheitsbehörden gemeldet werden. Doch solche banale Folgen werden nicht gemeldet, weil sie ohnehin "üblich" sind.

2. Die zufälligen Ereignisse
Alles, was nicht "üblich" ist – ernste Vorfälle nach Impfungen – werden von den Ärzten zunächst mal als zufällig auftretendes zeitnahes Ereignis gesehen. Impfexperten fordern dann sofort "MAXIMALE DIAGNOSTIK", um eventuell einen Stoffwechsel- oder Genschaden festzustellen, dem dann die Schuld an der Störung zugewiesen werden kann.
Wenn so eine genetische Komponente tatsächlich gefunden wird, so ist der Impfschaden sofort abgewendet. Alle "Schuld" trägt dann der "Genschaden". (Obwohl es bei vielen dieser genetischen Faktoren sehr wohl einen Umweltfaktor - also einen Auslöser bzw. "Trigger" - braucht, um die genetische Anlage überhaupt zu aktivieren!)

3. Die verspäteten Ereignisse
Schließlich gibt es noch das Argument, dass eine Störung erst mehrere Wochen oder gar Monate nach der Impfung auftritt - und deshalb nichts mehr mit der Impfung zu tun haben kann.


Das Hauptproblem bei der Identifikation von möglichen Impfschäden ist unsere geringe Kenntnis, wie sich Impfungen bei verschiedenen Menschen auf das Immunsystem auswirken können. 
Erst langsam gibt es hier Hinweise aus der wissenschaftlichen Forschung, welche die Mechanismen etwas aufklären.
Man weiß z.B., dass Alu-verstärkte Impfungen die Reaktion generell in Richtung einer Th2-dominierten Immunantwort manipulieren. Seit einigen Jahren ist auch viel von einer Th12 bzw. Th17-Antwort zu lesen. Diese Immunreaktionen funktionieren eher über die Bildung von Antikörpern und fördern weniger die zelluläre Immunität (außerdem sind ganz andere Zytokine und Botenstoffe involviert).
Daraufhin steigt das Risiko einer Fehlreaktionen, die aber nicht unmittelbar im Zeitraum nach der Impfung sichtbar werden muss, sondern beispielsweise erst nach einer viel später auftretenden Infektion mit einem x-beliebigen Erkältungsvirus. 

Man weiß z.B., dass ein gesundes Immunsystem auf die Mehrzahl der viralen Infekte mit einer Th1 Immunantwort reagiert und damit die Infektion rasch unter Kontrolle bringt ohne dass die Viren - bzw. das Immunsystem selbst - viel Schaden im Organismus anrichten.

Wenn nun aber das Immunsystem - über die Auswirkungen des Aluminiumhydroxids, des Aluminiumphosphats, oder der neuartigen speziell verstärkten Alu-Verbindungen in den beiden HPV-Impfstoffen - mit einer Th2 Antwort auf die Infektion reagiert, so können die Folgen verheerend sein.
Bei Experimenten sind hier bereits Kinder gestorben (bei Versuchen mit einem RSV-Impfstoff). Später im Tierversuch hat man gesehen, dass das Immunsystem das von den Impf-Antikörpern markierte Lungengewebe angreift und verheerende Lungenentzündungen auslöst.

Möglich ist es auch, dass sich nach einem normalerweise banal verlaufenden viralen Infekt dann plötzlich eine Autoimmunerkrankung manifestiert.
Hier wird aber stets dieses spezielle Virus und dieser Infekt als Auslöser unter Verdacht geraten. Nicht umsonst gelten einige Viren als wahrscheinliche Ursache von Autoimmunerkrankungen.

Das kann sich Wochen oder sogar Monate nach dem Impftermin ereignen - und niemand würde hier noch auf die Idee kommen, dass der eigentliche Auslöser z.B. die voran gegangene HPV-Impfung war.

Wir stecken bei der Feststellung von Impffolgen noch zu sehr in einem kurzfristigen und eindimensionalen Denken fest, weil die Mechanismen des Immunsystems noch kaum erforscht sind. 
Die Häufung von Autoimmunerkrankungen und Allergien in manchen Familien zeigt zudem, dass die genetische Komponente bei diesen Krankheiten eine große Rolle spielt. Es gibt jedoch noch keine Methode, Menschen zu identifizieren, welche z.B. auf diese Fehlreaktionen des Immunsystems besonders empfänglich sind. 

Wir gehen wie selbstverständlich davon aus, dass die meisten Impfungen viele Jahre, manche sogar lebenslang wirken sollen. Das bedeutet, dass diese Impfungen einen langfristigen Einfluss auf das Immunsystem haben müssen. Bei den Impfnebenwirkungen beschränken wir den Einfluss jedoch auf wenige Tage nach dem Impftermin. So als müsse ein negativer Effekt auf das Immunsystem selbstverständlich viel kürzer andauern als ein positiver. Ein Schluss, der nicht unbedingt stimmen muss.

Die Folge all dieser Reaktionsmuster und Wissensmängel ist, dass wir möglicherweise die weitaus meisten Impfschäden übersehen. 

Donnerstag, 21. November 2013

Erinnerung an Jasmin

Bald sind es sechs Jahre, seit die 19-jährige Salzburgerin Jasmin S. gestorben ist. Die bis dahin kerngesunde sportliche Studentin wurde von ihren Eltern, die nach Wien auf Besuch gefahren waren, tot in ihrem Bett gefunden. Jasmin hatte kurz davor die neue Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) erhalten. 
Ich habe damals zu diesem tragischen Fall und den dubiosen Umständen bei der Zulassung des Impfstoffes mehrere Artikel geschrieben und wurde in der Folge von Impfexperten angegriffen, dass ich "schuld daran bin, dass die HPV-Impfung in Österreich bisher ein Flop war." 
Nun soll sich das ändern! Die beiden Milliardenseller der Konzerne Merck (Gardasil) und GlaxoSmithKline (Cervarix) drängen nun im zweiten Anlauf noch mal nach Österreich. Als eine seiner letzten Amtshandlungen hat Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) dem Drängen der HPV-Lobbyisten nach gegeben und ab Februar 2014 wird die extrem teure Impfung aus Steuergeldern bezahlt. Mädchen (und erstmals in Europa auch Buben) ab dem 9. Lebensjahr können im Rahmen der Schulimpfungen gratis geimpft werden. In Deutschland gab die STIKO (Impfkommission am Robert Koch Institut) bereits 2007 bei der Markteinführung grünes Licht für die Kostenübernahme. Die Basis-Impfungen kamen damals noch auf rund 450 Euro. Der Merck-Impfstoff Gardasil wurde mit einem Schlag zum Umsatz stärksten Arzneimittel Deutschlands. Mittlerweile geben es die Konzerne deutlich billiger.  
Vorhin habe ich ein Interview gefunden, das ich 2008 mit dem Deutschen Impfschadens-Gutachter Klaus Hartmann geführt habe. Der Inhalt ist heute noch so gültig wie damals und deshalb möchte ich das Interview (in der bisher nicht publizierten Langversion) als Beitrag zur aktuellen Debatte über die Einführung der HPV-Schulimpfung und speziell auch zur Erinnerung an Jasmin hier bringen. 
Ehgartner: Bei den Zulassungsstudien zur HPV-Impfung wurden relativ wenige Nebenwirkungen gefunden. Es gab kaum Unterschiede zur Placebogruppe.
Hartmann: Das lag aber vor allem an der Wahl des Placebos. Es wurde hier nämlich keine neutrale Wasserlösung verwendet, sondern ein Gemisch sämtlicher Inhaltsstoffe der Impfung, bloß ohne die HPV-Antigene. Das Placebo enthielt also unter anderem die erwiesen problematischen Aluminiumsalze.
Ehgartner: Was war die Folge?
Hartmann: Die HPV Impfung wurde gegen ein Medikament getestet, das die gleichen Nebenwirkungen machen kann. Das ist ein ganz bedenkliches Vorgehen und es ist mir ein Rätsel, warum das die Ethikkommissionen genehmigt haben. Die Aluminium haltigen Adjuvantien sind in letzter Zeit gewaltig in die Diskussion gekommen. Bislang wurde nur retrospektiv ihre Sicherheit abgeleitet, weil ja Millionen von Dosen verimpft wurden und hier ja eigentlich nichts passiert sei. Das stimmt so nicht. Man weiß, dass diese Hilfsstoffe bei bestimmten Menschen, die hier empfänglich sind, Autoimmunreaktionen auslösen. Das wurde auch im Tierversuch bestätigt. Sie können zudem das Nervensystem schädigen, weil Aluminiumhydroxid auch neurotoxisches Potenzial hat. Man weiß derzeit nicht wen es trifft.
Ehgartner: In welchem Zeitraum nach der Impfung passiert das?
Hartmann: Das kann bis zu fünf Wochen nach der Impfung auftreten. Es handelt sich um zwei Mechanismen: Zum einen können Aluminiumsalze Autoimmunreaktionen triggern, zum zweiten gibt es den direkten schädigenden Effekt auf Nervenzellen. Das erfassen Sie nicht, wenn sie nur Vorfälle binnen zwei Wochen berücksichtigen. Dieser toxische Effekt wurde kürzlich auch an humanen Zellen nachgewiesen, auch in Dosen, wie wir sie in Impfstoffen verabreichen.
Ehgartner: Warum sind diese Substanzen nicht längst ersetzt worden?
Hartmann: Dass Aluminium raus muss, wissen die Hersteller und es sind auch alle heftig am arbeiten. Das wird sich nicht mehr lange halten können, so wie ja auch das Quecksilber haltige Konservierungsmittel in Kinderimpfstoffen als neurotoxische Substanz in die Diskussion kam und ersetzt wurde.
Ehgartner: Sollten durch die Wahl dieses Placebos Nebenwirkungen der HPV-Impfung verschleiert werden?
Hartmann: Auf alle Fälle. Wenn sie auch in der Kontrollgruppe diese seltenen Autoimmunreaktionen haben, so haben sie das nivelliert und es fällt niemandem mehr auf.
Ehgartner: Bei den behördlichen Meldestellen für Nebenwirkungen heißt es, dass zur HPV-Impfung keine auffälligen Häufungen vorliegen.
Hartmann: Das ist eine reine Beruhigungsmaßnahme. Wenn ein Impfstoff zugelassen ist, sind diese spontanen Rückmeldungen die einzige Kontrolle. Hier werden aber – wenn überhaupt – meist nur Sofortreaktionen gemeldet. Man weiß um die Schwächen des Erfassungssystems, will das aber gar nicht verbessern. Das ist eine echte Verschleierungstaktik. Behörden und Hersteller sind sich hier einig und man gibt auch kein Geld aus. Wirkliche langfristige Sicherheitsdaten gibt es gar nicht. Solange das nicht hinterfragt wird und auf den Prüfstand kommt, wird das Problem weiter existieren. Es wird dann weiter voller Gewissheit gesagt werden, es gibt keine Probleme, wobei wir das gar nicht wissen können bei den derzeitigen Möglichkeiten.
Ehgartner: Die beiden Todesfälle in Deutschland und Österreich haben nun aber Aufsehen erregt.
Hartmann: So etwas kann man nicht einfach überspringen. Mit großem Aufwand versucht man nun, die Impfung davon freizusprechen. Auf der anderen Seite wird niemand damit beauftragt, einen möglichen Zusammenhang zur Impfung ernsthaft zu prüfen. Da gibt es eine unglaubliche Verzerrung. Vernünftige Forschung zu diesem Thema findet überhaupt keine Unterstützung.
Ehgartner: Sie haben sich auch über die österreichischen Fälle informiert. Gibt es hier einen Zusammenhang zur HPV-Impfung?
Hartmann: Die verstorbene junge Frau hatte bereits vor ihrem plötzlichen Tod Probleme. Sie hat eine auffällige Lichtscheu entwickelt, hatte Kopfschmerzen und eine länger andauernde Darmsymptomatik. Das sind ganz typische Anzeichen für eine ADEM (Anm: Akute disseminierte Enzephalomyelitis). Wenn man bei einer Obduktion nicht ganz explizit danach sucht, so finden sie das nicht mehr. Ein ADEM Herd ist ja kein Tumor oder eine Gewebeveränderung, die sich auch nach Tagen noch nachweisen lässt. Das ist ein flüchtiges entzündliches Geschehen. Wenn das im Atemzentrum entsteht, können sie durch einen ADEM-Herd einen Atemstillstand kriegen. Und sie finden die Ursache nicht mehr, wenn das erst Tage oder Wochen danach untersucht wird.
Ehgartner: Es kam das Argument, dass die Studentin bei ADEM vorher schon massivere Probleme gehabt haben müsste, dass sie in diesem Fall nicht mehr hätte fortgehen können.
Hartmann: Nein, das ist Unsinn. Es kommt immer darauf an, wo die Nervenschädigung einsetzt. Es gibt mannigfache Symptome. Die Patienten können plötzlich Psychosen entwickeln, verhaltensauffällig werden. Es gibt kein einheitliches Bild. Jede Art von neurologischer cerebraler Auffälligkeit kann im Prinzip durch ein ADEM ausgelöst werden. In den meisten Fällen wird das gar nicht als ADEM erkannt und zum Glück ist es ja dann auch so, dass es in den meisten Fällen reversibel erfolgt. Lebensbedrohlich ist es nur selten und dann kann es eben leider so ausgehen, wie bei der jungen österreichischen Frau.
Ehgartner: Hatten Sie bei Ihren begutachteten Fällen ADEM?
Hartmann: Das ist bei Impfschadensfällen in meiner Gutachter-Praxis eine der häufigsten Diagnosen. Es ist eines der größten Probleme bei inaktivierten Impfstoffen.
Ehgartner: Wieviele Gutachten machen Sie pro Jahr?
Hartmann: Ich habe etwa 60 bis 70 pro Jahr, die von Sozialgerichten in Auftrag gegeben werden.
Ehgartner: Wie hoch ist denn eigentlich die Dunkelziffer bei unerwünschten Wirkungen von Impfstoffen in passiven Meldesystemen wie Deutschland oder Österreich?
Hartmann: Eine deutsche Studie untersuchte das für Arzneimittel-Nebenwirkungen und kam auf eine Melderate von fünf bis zehn Prozent. Bei Impfungen wird das wohl noch etwas schlechter aussehen, weil Ärzte über Nebenwirkungen bei Impfungen kaum informiert sind und auch die psychologische Hemmschwelle zu melden höher ist. Bei Lipidsenkern oder Antibiotika ist das viel selbstverständlicher, da ist schon eine gewisse Skepsis da. Bei Impfungen wenden sich die Ärzte an ihre Pharmareferenten und dort wird meist schon im Vorfeld abgewiegelt.
Ehgartner: Sollte nicht unmittelbar bei den Behörden gemeldet werden?
Hartmann: Die gesetzliche Meldepflicht ist schon seit 2001 verankert. Das kam bei den Ärzten aber kaum an. Es wird auch keine Aufklärung betrieben.
Ehgartner: In Österreich hieß es dazu von Impfexperten, dass eine Nebenwirkung drei Wochen nach der Impfung praktisch auszuschließen sei.
Hartmann: Auch vom langjährigen STIKO (Anm: Ständige Impfkommission am Robert Koch Institut) Vorsitzenden Heinz-Joseph Schmitt kamen häufig solche Aussagen. Das ist wissenschaftlich vollkommener Unsinn. So wie die österreichischen Stellungnahmen, dass Nebenwirkungen entweder gleich oder gar nicht auftreten. Das ist absoluter Quatsch.
Ehgartner: Woher kommen die Impfexperten dann zu ihrer Expertise?
Hartmann: Die Bezeichung „Impfexperte“ ist ja nicht geschützt. Als solches kann sich jeder bezeichnen. Zudem stehen diese Impfexperten zu 100 Prozent auf irgendeiner Industrie-Gehaltsliste. Entweder direkt oder über Drittmittelforschung in universitären Instituten. Das sind alles Leute, die dafür bezahlt werden, dass sie das sagen. Unser STIKO-Vorsitzender Schmitt ist ja kürzlich offiziell in die Industrie zum Impfstoffhersteller Novartis gewechselt. Und dort erzählt er wohl noch immer dieselben Geschichten.
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Der Wiesbadener Mediziner Klaus Hartmann, 52, war zehn Jahre lang beim deutschen Paul Ehrlich Institut für die wissenschaftliche Bewertung unerwünschter Wirkungen von Impfstoffen zuständig. Heute ist er einer der meist beschäftigten gerichtlichen Gutachter zur Feststellung möglicher Impfschäden. Im Vorjahr erschien sein Buch "Impfen bis der Arzt kommt - Wenn bei Pharmakonzernen Profit über Gesundheit geht", Verlag Herbig, 2012
(Die Kurzversion dieses Interviews erschien in der Tageszeitung "Der Standard", 1. 2. 2008)

Montag, 14. Oktober 2013

Wie unabhängig ist die Wissenschaft?

"Geniale junge Menschen werden uns mit jeder Generation geschenkt. - Diese herausragenden Talente können wir weder planen noch anschaffen, aber wir können sie sehr wohl kaputt machen."
So lautet die Warnung des in Graz geborenen Biochemikers Gottfried Schatz, der nach einer Karriere in den USA und der Schweiz die aktuelle Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses in Österreich kritisch beurteilt:
"Wir bieten heute jungen Forschern ganz miserable Karrierestrukturen, die weder fair, noch transparent, noch vernünftigerweise planbar sind."
Die Universitäten leiden unter Finanznot, die Notwendigkeit der Einwerbung von Drittmittel steht im Anforderungsprofil jeder akademischen Führungsposition. Doch wie sehr darf sich die Wissenschaft verkaufen, ohne dass sie ihre Unabhängigkeit vollständig verliert? Welche internen Kontroll-Mechanismen hat die Wissenschaft, um sich gegen den immer stärker werdenden Einfluss der Lobbys zu wehren? Ich habe für das Wissenschaftsmagazin "Newton" eine Sendung gestaltet, in der diese spannenden Fragen Thema sind.
Besonders habe ich mich auf den Spagat zwischen angewandter Forschung im Auftrag von Industriepartnern sowie der Grundlagenforschung konzentriert, welche nachhaltige Lösungen abseits kurzfristiger Rendite sucht.
Die akademischen Pole reichen dabei von der Montanuniversität Leoben, die als Darling der Industrie gilt, bis zum brandneuen Institute of Science and Technology (IST) in Gugging, wo hunderte Millionen Euro an Steuergeld in die Hoffnung investiert werden, dass die Grundlagenforschung irgendwann Früchte trägt und dabei Patente oder gar ein Nobelpreis abfallen.

Zwischen diesen elitären Polen liegt der Sumpf des akademischen Alltags mit vielfach prekären Lebensumständen von Jungwissenschaftlern. Viele müssen sich von Auftrag zu Auftrag hanteln und werden ohne längerfristige Perspektiven dann - gut und teuer ausgebildet - aus Österreich regelrecht vertrieben.

"Was derzeit überhaupt nicht passt ist die Situation bei den Jungen", sagt Renée Schröder, Professorin am Department für Biochemie der Max F. Perutz Laboratories in Wien. Sie plädiert für eine neue "Entlassungskultur":
"Das System ist brutal geworden. Die Universitäten haben nicht den Mut, den Leuten längerfristige Verträge zu geben, weil sie Angst haben, sie können sie dann nicht entlassen, wenn sie die Leistung nicht bringen. Das ist für die Jungen ganz schlimm, wenn sie viel leisten und keine Aussicht auf eine Stelle haben. Und neben ihnen sitzen zwei auf permanenten Stellen, die nichts leisten."

Die Sendung kann eine Woche lang in der TV-Thek des ORF angesehen werden.


Newton Moderator Matthias Euba

Donnerstag, 12. September 2013

Süße Wahrheiten

Warum wir alle in der Zuckerfalle stecken, warum süße Früchte oft dicker machen als „normaler“ Zucker und was das alles mit unserem Steinzeitgehirn zu tun hat. 

Süße Früchte: Mmh, lecker!
Wenn wir Süßes schmecken, erwachen in unserem Gehirn die Steinzeit-Reflexe. So als wären wir auf unserem Streifzug auf ein großes Feld mit Heidel- oder Himbeeren gestoßen – auch wenn wir in Wahrheit nur einen kräftigen Zug aus der Limoflasche genommen haben. „Und darauf springt unser Steinzeitgehirn ganz gewaltig an“, sagt Jürgen König, Ernährungswissenschaftler an der Universität Wien. „Der Drang, das sofort zu verzehren, ist für die Menschen gewaltig – auch damit uns das keine Tiere weg essen.“
Doch was sich in den Genen so tief eingeprägt hat, gilt heute nicht mehr. Wir stehen nicht mehr mit Affenhorden in Konkurrenz. Und die Beerenfelder und Obstbäume in den Kühlregalen der Supermärkte tragen das ganze Jahr reiche Früchte.

Jürgen König unternimmt zur Zeit mit seinem Team Fütterungsexperimente mit Würmern. Darin wird untersucht, wie sich verschiedene Arten von Zucker auf die Gene des Modell-Wurms 'C.elegans' auswirken. „Bei den Würmern ist es eindeutig, dass der Überfluss ihr Leben verkürzt“, sagt König. „Wenn sie wenig Zucker kriegen, leben sie etwa um ein Drittel länger.“
Dass bestimmte Arten von Zucker schädlicher sind als andere, hat König bisher im Tierversuch nicht bestätigen können. Sowohl Haushaltszucker als auch Fruchtzucker, Milchzucker oder Traubenzucker haben alle etwa gleich viel Energie: Nämlich 4 Kilokalorien pro Gramm. Es sieht so aus, als ob es vorwiegend auf die Menge an Energie ankommt, welche die Würmer fressen. Je mehr Energie, desto früher sterben sie. „Die Natur hat ja kein besonderes Interesse daran, dass ein Lebewesen steinalt wird“, erklärt König. „Wichtig ist die Arterhaltung und die Weitergabe junger, gut erhaltener Gene.“ In Zeiten des Überflusses setzt die Fortpflanzung früh ein. Damit hat der Wurm seine evolutionäre Aufgabe erfüllt: C. elegans kann gehen.
Alle Lebewesen haben diese Tendenz einprogrammiert: Zu essen, solange etwas da ist. Das war in der Vergangenheit ein probates Mittel, um sich in den guten Zeiten einen Vorrats-Speck anzufressen und damit leichter den harten Winter zu überleben. In Zeiten des allgegenwärtigen Nahrungsmittel-Überflusses geraten wir allerdings in Widerstreit mit unseren Instinkten.


Enorme Zunahme beim Übergewicht

Beim Menschen geben aktuelle Studien Entwarnung: Moderates Übergewicht bedeutet - entgegen früher vertretenen Ansichten, kein höheres Risiko für Krankheit und frühzeitigen Tod, speziell wenn die Übergewichtigen körperlich aktiv sind. Erst bei starkem Übergewicht (ab einem BMI von 35) steigt dann das Risiko dramatisch an.
USA: Ernährung gefährlicher als Rauchen
Doch gerade in dieser Gewichtsklasse sind die Zuwächse enorm. Speziell in den Vereinigten Staaten ist die Situation vollständig aus dem Ruder geraten. Binnen 20 Jahren stürzte die USA im Ranking der 34 reichsten Länder sowohl bei der Lebenserwartung als auch bei der Lebensqualität vom Mittelfeld steil ab und liegt nun in der Schlussgruppe.
 Das wesentlichste Resultat und die größte Überraschung der aktuellen Studie: Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte hat die Ernährung das Rauchen als wichtigster Risikofaktor für die Gesundheit überholt.
Im Ranking der Ernährungssünden ganz vorne findet sich der übermäßige Genuss von Weißmehl-Produkten und Zucker. Eine Leidenschaft, welche vollständig unheilbar scheint und allen Umerziehungsmaßnahmen und Appellen widersteht.
Wie schwierig es ist, hier Lebensstil-Änderungen durchzusetzen, zeigte erst kürzlich der Abbruch der ambitionierten Look Ahead"-Studie, wo versucht wurde, über Gewichtsreduktion eine gleichzeitige Verbesserung der Herzgesundheit zu erreichen. Nach zehn Jahren intensivster Schulungen mit regelmäßiger Lebensbegleitung und Expertenrat ergab sich bei Typ 2-Diabetikern in der Studiengruppe - im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne besondere Begleitung - ein mageres Minus von 2,5 Prozent beim Körpergewicht. „Ein Effekt auf die Vermeidung von Krankheiten war nicht erkennbar“, lautete das traurige Resüme der Autoren, welche gemeinsam mit ihrer Studie sehr viel Herzblut, Energie und Fördergelder zu Grabe trugen.
Pädagogisch noch so motivierte Lebensstil-Änderungen bei der Ernährung halten – wenn überhaupt – nur wenige Monate. Dann sind die gut gemeinten Diät-Vorschläge bei der Mehrzahl der Studienteilnehmer vergessen. Und wenn schon in den intensiv begleiteten wissenschaftlichen Studien nichts weiter geht, wie dann in der freien Wildbahn der Supermarkt-Verlockungen?


Süßen mit Maisstärke

Stecken die Amerikaner also vollständig in der Zuckerfalle? „Sicherlich wird zu viel gegessen und zu wenig Bewegung gemacht“, sagt Ingrid Kiefer, Sprecherin der AGES, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. „Doch davon abgesehen, haben die Amerikaner wahrscheinlich einen gewaltigen Fehler gemacht, als sie in den 1980er Jahren eine neue Art von Zucker massenhaft verbreitet haben: High Fructose Corn Sirup.“
Billigsüße aus Überschuss-Mais
Dieser Zucker wird mit Hilfe von gentechnisch hergestellten Enzymen aus Maisstärke gewonnen, und enthält deutlich mehr Fruktose – also Fruchtzucker – als unser Haushaltszucker. 'High Fructose Corn Sirup' ist süßer und gleichzeitig auch viel billiger als das bisher vor allem aus Brasilien importierte Zuckerrohr. Binnen weniger Jahre kamen die Importe in die USA fast vollständig zum Erliegen.
Die US-Agrarindustrie jubelte über den neuen Markt für ihre Mais-Überschüsse.
 Dabei haben die Nahrungsmittel-Strategen allerdings eine Kleinigkeit übersehen, sagt Kiefer: „Fruktose wird vollständig anders verstoffwechselt als Glukose, der Traubenzucker.“

Wie markant dieser Unterschied ist, zeigen aktuelle Untersuchungen: Glukose hat unmittelbare Auswirkungen auf die Aktivität des Hypothalamus. „Dieser winzige Bereich in den tiefen Regionen des Gehirns wiegt nur 4 Gramm“, sagt Ewald Moser vom Magnetresonanz Zentrum der Meduni Wien, "aber es steuer 80 Prozent unserer Aktivitäten: Hunger, Durst oder Sex."
Moser hat Zugang zu modernsten bildgebenden Verfahren. „Mit unseren MR-Tomographen können wir – ohne invasiven Eingriffe oder radioaktive Kontrastmittel – die Aktivität wichtiger Gehirnareale live beobachten.“
Wenn die Probanden eine mit Zucker gesüßte Limo trinken, so sieht man gleich die Auswirkungen: Hypothalamus, Amygdala und andere wichtige Bereiche, welche in die Appetitregulierung involviert sind, zeigen einen höheren Sauerstoff-Verbrauch als Indiz für ihre Aktivität.
Gleichzeitig sorgt Zucker für einen deutlichen Anstieg des Hormons Insulin, das zusammen mit anderen Hormonen dem Gehirn ein Feedback zum aktuellen Blutzucker-Spiegel liefert. Das Appetit fördernde Hormon Ghrelin wird zurück reguliert.
Ganz anders hingegen sind die Auswirkungen von Fruktose. „Hier funktioniert der Stoffwechsel vollständig anders“, erklärt Moser. „Es hat nur geringe Auswirkungen auf den Insulin-Ausstoß, es schwächt den Anstieg der Sättigungshormone und lässt dem Appetitförderer Ghrelin freien Lauf.“ Während Glukose in den Körperzellen in Energie umgewandelt wird, ist für Fruktose die Leber zuständig und baut den Fruchtzucker bei Überangebot sofort in Fett um. „Dummerweise vor allem in das problematische LDL-Cholesterin.“


Ein Glas Saft entspricht einem Kilogramm Äpfel

Ingrid Kiefer zeigt mehrere Produkte aus dem Supermarkt, die mit Fruktose gesüßt werden, weil das lange Zeit als besonders gesund und ernährungstechnisch en vogue galt. „Besonders für Kinder wurde Fruktose empfohlen." Fruchtzucker ist auf vielen Produkten zugesetzt - dazu muss man allerdings oft das Kleingedruckte lesen.
Einen enormen Gehalt an Zucker hat der Saft vollreifer Früchte. Weil die Ballaststoffe in Apfel oder Orange zum Großteil in der Presse zurück bleiben, speziell bei gekauften Produkten, ist der Zucker aus dem Saft für den Organismus rascher verfügbar. Die wenigsten Menschen essen drei Orangen, oder vier Äpfel auf einmal. Doch ein Glas Apfel- oder Orangensaft, das ist vergleichsweise schnell runter gespült. „Die meisten Fruchtsäfte sind als Getränke wenig geeignet“, sagt Kiefer. "Das sind eigentlich keine Getränke, sondern hoch potente Energie-Infusionen. – Damit werden die Weichen in Richtung Übergewicht und Diabetes schon in der Kindheit gestellt.“ Kinder, so die Ernährungsexpertin, sollten Wasser trinken.


Zucker versus Saccharin, Aspartam & Co.

Marketingschlacht um den Süßstoffmarkt

Zucker ist trotz all dieser Fakten jedoch keineswegs das Gift, als das es vielfach denunziert wurde. Fast unsere gesamte Nahrung wird am Ende in Blutzucker umgewandelt. „Es hat enorme Bedeutung für den Stoffwechsel“, sagt Moser. „Das Gehirn funktioniert beinahe ausschließlich auf Basis von Glukose. Experimente demonstrieren, dass ein fettes Frühstück zwar länger satt hält, doch Zucker kurbelt dafür die Konzentrations- und Gedächtnisleistung besser an.“
Trotz der unbestrittenen Bedeutung von Zucker für den Stoffwechsel des Menschen kam es immer wieder zu Phasen von herbem Zucker-Bashing. Einige dieser Attacken hatten eindeutig kommerzielle Hintergründe. Saccharin, der Pionier der künstlichen, kalorienfreien Süßstoffe war das erste Produkt, das der nunmehr für gentechnisch verändertes Saatgut und Knebelverträge für die Bauern berüchtigte Konzern Monsanto vermarktete.

Aspartame-Scare im Web
Auch hinter Aspartam, einem Produkt der NutraSweet Company, steckt eine illustre Persönlichkeit. Der später als US-Verteidigungsminister im Kabinett von George W. Bush berühmt gewordene Donald Rumsfeld war es, der zu Beginn der 80er Jahre die Zulassung der umstrittenen Chemikalie betrieb, die rund 400 Mal süßer als Zucker ist. Durch geschicktes Lobbying erreichte er schließlich die Zulassung bei den US-Behörden. Doch Aspartam war nicht der einzige Bestseller, den Rumsfeld vermarktete. Bevor er in die Politik ging und als Georg Bushs Mann fürs Grobe im Irak-Krieg bekannt wurde, nahm er als Geschäftsführer und Aktionär des Pharmakonzerns Gilead die Entwicklung des Influenza-Medikamentes Tamiflu unter seine Fittiche. Der massenhafte Ankauf des umstrittenen Mittels im Zuge der Vogel- und Schweinegrippe Pandemie bescherte Rumsfeld private Millionengewinne. Und mit derselben Verve, mit der er Saddam Hussein verfolgte, zog Rumsfeld in den Achziger Jahren gegen Zucker in den Krieg. 

„Die Wissenschaftliche Bewertung dieser Light-Produkte Invasion fällt bis heute schwer“, sagt Ingrid Kiefer. „Denn es war eigentlich eine Marketing-Schlacht, wo von beiden Seiten mit grenzwertigen Mitteln so genannte Wissenschaft betrieben wurde.“ Auf der einen Seite galt Zucker als Teufelszeug und Killer, auf der anderen wurden die künstlichen Süßstoffe unter General-Krebsverdacht gestellt. Saccharin wurde in einigen Ländern sogar vom Markt genommen, weil es bei Laborratten in hohen Dosen Blasenkrebs ausgelöst hatte. Bis zum Jahr 2000 mussten damit gesüßte Produkte Warnhinweise tragen, bis sich der Verdacht mehr oder weniger in Luft auflöste.
„Krebs ist nicht das Problem dieser künstlichen Süßstoffe“, sagt Kiefer. „Deutlich problematischer sind sicherlich deren Auswirkungen auf den Stoffwechsel.“
Saccharin, Aspartam oder das aus dem südamerikanischen Honigkraut extrahierte, nichtkalorische Süßungsmittel Stevia sind 200 bis 500 Mal süßer als Zucker. „Sie täuschen den Geschmacksrezeptoren im Organismus vor, dass gleich eine Kalorienflut den Kreislauf überschwemmt – und dann kommt nichts.“ Was das für Auswirkungen hat, ist erst teilweise erforscht.
Derzeit wird gerade Aspartam von den EU-Behörden einem neuerlichen Sicherheits-Check unterzogen. Jürgen König ist als Experte mit im Team der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit. „Die Resultate werden im November veröffentlicht. Es gab einige Streitpunkte und es ist noch nicht entschieden, wie der Konsens aussehen wird.“


Fett durch Light Produkte?

Epidemiologische Langzeitstudien mit vielen tausend Teilnehmern zeigen meist keinen günstigen Einfluss von kalorienfreien Süßstoffen auf die Gewichtsreduktion. Meist weisen die Resultate sogar in die Gegenrichtung. Jene, die künstliche Süßstoffe verwendeten, nahmen schneller zu und litten häufiger an Übergewicht. „Nun stellt sich natürlich die Frage“, sagt die Wiener Ernährungsforscherin Ghazaleh Gouya, „ob diese Personen deshalb dick sind, weil sie künstliche Süßstoffe verwenden, oder ob sie künstliche Süßstoffe verwenden, weil sie dick sind.“ Einiges deutet darauf hin, dass der Light Zucker durchaus eine gewichtige Rolle spielen könnte. „Es zeigte sich nämlich, dass nicht nur übergewichtige, sondern auch normalgewichtige Personen, die Aspartam, Saccharin und Co. verwendeten, im Lauf der Jahre signifikant mehr Pfunde zunahmen, als Personen, die solche Produkte ablehnten.“
„Allein das Wissen, dass sie Light Produkte essen, reicht für manche Menschen scheinbar aus, um sich ein weiteres Stück Kuchen oder Gebäck zu gönnen“, berichtet Ingrid Kiefer. „Aus meiner langjährigen Beratungspraxis weiß ich, dass Menschen, die Light-Produkte essen und trinken, das häufig mit Extraportionen kompensieren. Entweder die kalorienfreie Süßstoffe fördern den Appetit oder sie liefern die Ausrede, mehr zu essen als man das bei normalem Zucker tun würde.“

Elisabeth Jäger ist Sprecherin der Selbsthilfegruppe Adipositas. Sie hat jahrelang mit schwerem Übergewicht gekämpft. Bei ihrer Ernährung achtete sie viele Jahre auf Zucker und verwendete ausschließlich kalorienfreien Ersatz. „Es ist halt schon so, dass der Geschmack süss für mich zur Lebensqualität gehört. Darauf möchte ich nicht verzichten, weil ich schon eher eine Süße bin.“
In den Kaffee kamen die Saccarin-Pillen, das Cola war zero und bei Eis oder Schokolade griff sie zu zuckerfreien Alternativ-Produkten. Der Erfolg stellte sich nicht ein. „Ich hatte dann so einen Leidensdruck, dass ich mich zu einer Operation mit Magenband entschlossen habe. Damit habe ich schließlich 60 Kilogramm abgenommen. Künstliche Süßstoffe hätten nie diesen Effekt gehabt.“

Psychische Faktoren spielen bei Übergewicht eine enorme Rolle. „Hier wird von Kindheit an ein Suchtverhalten eingelernt, das die Erwachsenen dann nicht mehr wirklich beherrschen“, erklärt Gouya. „Ein Mensch, der zu Fressanfällen neigt, ist wie ein Süchtiger auf Entzug, wenn sie ihm den Stoff wegnehmen. Der wird sehr gereizt und ist Vernunft-Argumenten kaum zugänglich.“


Zu diesem Thema habe ich eine Ausgabe des Wissenschafts-Magazins "Newton" gestaltet (Ausstrahlung: ORF 1, Samstag, 14. 9., 18,40 Uhr, Wiederholung: 17. 9., 12,35 Uhr). Bis zum 21. 9. 2013 kann man die Sendung in der TV-Thek des ORF sehen. 

Samstag, 31. August 2013

Für das Immunsystem ist Aluminium ein „Alien“

Aluminium ist ein im Alltag allgegenwärtiger Stoff, aus umweltmedizinischer Sicht ein Problemstoff. Besonders problematisch wird es, wenn Aluminium, z. B. bei Impfungen, in den Organismus gelangt.  In der August-Ausgabe des Magazins "Naturarzt" ist ein Interview erschienen, das ich dem Redakteur Christoph Wagner gegeben habe. Lesen Sie hier Auszüge daraus.

Welche Verwendungsformen von Alu im Alltag sind besonders bedenklich?

Wenn Alufolie mit Speisen in Kontakt kommt, besteht immer die Gefahr, dass sich toxische Alu-Ionen lösen und die Lebensmittel kontaminieren. Dies gilt besonders für den Kontakt mit Fruchtsäuren, welche die Oxidschicht des Aluminiums auflösen können. Eines der problematischsten Produkte sind die Tetrapak-Boxen, bei denen neben Plastik und Karton auch noch eine Alufolie eingeschweißt wird. 

Wie sieht es mit Aluminiumgeschirr, z. B. Kochtöpfen, Pfannen, Thermoskannen, aus?

Es ist gefährlich, beispielsweise Tomatensauce, Rhabarberkompott oder Sauerkraut in Alutöpfen zu kochen oder darin über längere Zeit aufzubewahren.

In der Kosmetikindustrie wird Alu viel verwendet, u. a. in Sonnencremes und Deos. Worin bestehen die Probleme?

Die Kosmetikindustrie verwendet von „Aluminium Distearate“ bis zu „Aluminium Zirconium Trichlorohydrex GLY“ mehr als 50 verschiedene Alu-Verbindungen. Sie fungieren als Gelbildner, als Mittel gegen Verklumpung, als Konservierungsstoffe oder als adstringierender Wirkstoff, der die Hautporen zusammenzieht. Doch die Haut ist kein „Eiserner Vorhang“, wo nichts durchgeht und alles beim Duschen wieder runter gewaschen wird, wie uns die Kosmetik-Lobby weismachen möchte. Das ist hundertfach über Studien widerlegt. Wir wissen, dass Aluminium die DNA der Zellen schädigt und dass damit Krebs ausgelöst werden kann.

Auch in der Medizin findet Aluminium reichlich Verwendung, am prominentesten vielleicht in den zahlreichen Mitteln gegen Sodbrennen bzw. in Magensäure-Blockern (wie Maaloxan & Co).

Aluminiumhydroxid bindet auch an Phosphate, die bei Nierenkranken problematisch sein können. Also wurde es in den 1970er Jahren weltweit auf Dialyse-Stationen verwendet. Das Resultat war, dass zahlreiche Patienten binnen weniger Jahre einen starken körperlichen und geistigen Verfall zeigten. Dieses Phänomen ging als „Dialyse-Demenz“ in die Medizingeschichte ein. Die Alu-Medikamente wurden eindeutig als Auslöser überführt. Der eigentliche Skandal ist nun, dass derselbe Wirkstoff in hoher Dosierung in Mitteln gegen Sodbrennen enthalten ist und rezeptfrei in den Apotheken abgegeben wird. 

Unter Impfkritikern ist Aluminium berüchtigt. Oft wird dieser Zusatzstoff, der sich in Impfstoffen findet, für noch schlimmer als das eigentliche Impfserum gehalten. Was bewirkt er?

Was Aluminium hier im Detail macht, war den Medizinern bis in die jüngste Vergangenheit ein Rätsel. Es galt als „Dirty Little Secret“ der Immunologie. Man wusste nur, dass die meisten Impfungen nicht funktionieren, wenn kein Aluminium drin ist.

Und was ist langfristig zu befürchten?

Für das Immunsystem ist Aluminium so etwas wie ein „Alien“, ein Wesen aus einer fremden Welt. Es verursacht an der Einstichstelle Zelltod und setzt das Immunsystem im gesamten Organismus in Alarmstimmung. Das Aluminium jubelt dem Immunsystem also falsche Verdächtige unter für einen Schaden, den es selbst angerichtet hat. Darauf beruht die Wirksamkeit der meisten Impfstoffe. Dieses Prinzip birgt jedoch Risiken, weil bei jeder Impfung eine allergische oder eine autoimmune Fehlreaktion gestartet werden kann.

Das Interview führt Naturarzt-Redakteur Christoph Wagner. Lesen Sie die vollständige Fassung in Naturarzt 8/2013. ©

Mittwoch, 24. Juli 2013

Nivea streitet Risiken durch Aluminium ab

Gestern lief die Wiederholung unseres Filmes "Die Akte Aluminium" auf ARTE. Einige Radio und TV-Stationen bringen mittlerweile Beiträge zum Thema und in zahlreichen Internet-Foren wird über die Gesundheitsgefahren durch Aluminium diskutiert. 
Der öffentliche Druck auf Firmen, die nach wie vor biochemisch aktive Alu-Verbindungen in ihren Produkten verwenden, steigt. Die Kunden fragen zunehmend nach - und so erscheinen dann auf manchen Webseiten offizielle Antworten zur Aluminium-Problematik. 
Eine besonders freche Entwarnung lieferte der deutsche Beiersdorf Konzern, welcher die Produktlinie "Nivea" vertreibt, die nach eigener Aussage "weltweit größte Hautpflegemarke".

Zahlreiche Produkte von Beiersdorf enthalten Alu-Verbindungen

Auf der Webseite des Konzerns werden "Aktuelle Fragen" aufgeworfen. Gleich die erste Frage lautet: "Sind Aluminiumverbindungen in Hautpflegeprodukten gefährlich?"

In vier Absätzen wird die Frage von der Pressestelle des Konzerns ganz eindeutig beantwortet: "Nie und nimmer!" - Hier geht es zur Webseite.

Die Textbausteine, welche die Beiersdorf Pressestelle in ihren Ausführungen zu Aluminium verwendet, findet man fast wortgleich auf zahlreichen Industrie-Webseiten - und auch in Ausführungen von diversen Aluminium-Fachleuten, welche nahen Kontakt zur Alu-Lobby pflegen.
In den Argumenten fällt auf, dass es immer die anderen Bereiche sind, welche angeblich deutlich mehr Aluminium verwenden bzw. enthalten. Bei den Unmengen, die in Lebensmitteln oder Medikamenten enthalten sind – so die Argumentation – brauche man sich über Kosmetikprodukte gar keine Sorgen mehr machen.
Wenn man den ersten Absatz liest, hat man beinahe das Bedürfnis, in den Drogeriemarkt zu gehen und sich Aluminiumpulver als Nahrungsergänzung einzukaufen, um nur ja keinen Mangel zu erleiden.
Aluminiumsalze sind Bestandteil unserer täglichen Nahrung. Sie sind zum Beispiel in Obst, Gemüse, Getreide, Fleisch sowie unserem Trinkwasser enthalten.
Doch einen derart suggerierten "natürlichen Aluminiumgehalt" findet man in den allermeisten Lebensmitteln - sofern sie nicht kontaminiert sind - in Wahrheit nicht. Und nicht einmal die eingefleischtesten Alu-Lobbyisten, mit denen ich im Zuge meiner Recherchen gesprochen habe, würden öffentlich behaupten, dass Aluminium unproblematisch für die Gesundheit ist.

Im Meer, wo das Leben seinen Ursprung nahm,  ist – abgesehen vom Mündungsbereich belasteter Flüsse – sogar heute noch die Aluminium-Konzentration meist unter der Nachweisgrenze. Für die allermeisten Pflanzen und ausnahmslos alle Tiere ist Aluminium toxisch. Bis heute kennt man - vom kleinsten Bakterium bis zum Menschen - keinen einzigen biochemischen Mechanismus, in dem Aluminium eine sinnvolle Rolle spielt. Dafür sind mittlerweile mehr als 200 Mechanismen bekannt, wo sich Aluminium-Ionen einbauen und Schaden anrichten. "Bevor wir Aluminium vor ca. 100 Jahren mit enormem Aufwand an Energie aus der Erdkruste geholt haben, waren bioaktive Aluminium-Ionen nicht verfügbar", sagt der britische Aluminium Experte Prof. Christopher Exley. "Das Leben auf der Erde entstand in Abwesenheit von Aluminium."

Einige der Argumente, die auf der Webseite von Beiersdorf genannt werden, sind eindeutig falsch - so wie z.B. diese Aussage:
Bei den in Kosmetika verwendeten Stoffen handelt es sich meist um unlösliche Aluminiumverbindungen mit entsprechender vernachlässigbarer Bioverfügbarkeit von Aluminium, das heißt eine Anreicherung im Gewebe ist ausgeschlossen. Lösliche Aluminiumverbindungen werden hauptsächlich in Antitranspiranzien eingesetzt, wobei hier auf der Haut und in den Schweißdrüsen unlösliche Aluminiumverbindungen entstehen und somit die Bioverfügbarkeit von Aluminium ebenfalls gering ist.
Dass eine Anreicherung im Gewebe ausgeschlossen werden kann, ist eine reichlich mutige Ansage, für die jegliche Evidenz fehlt. Bereits Minuten nach dem Auftragen von Alu-Verbindungen können diese im Blut gemessen werden. Aktuelle Untersuchungen zeigten, dass Aluminium sich sehr wohl z.B. in den Knochen, im Brustgewebe oder im Gehirn anreichern kann

Ebenso frech wie falsch ist auch diese Behauptung:
Der Vorwurf durch Verwendung von aluminiumhaltigen Kosmetika würde sich das Risiko erhöhen, an Brustkrebs oder Alzheimer zu erkranken, gilt als widerlegt. 
Auf welche Belege sich die Pressestelle des Unternehmens hier bezieht, wird ebenso wenig genannt wie eine Methode, mit der ein Risiko als "widerlegt" dargestellt werden kann. Das ist nämlich beinahe noch schwieriger als das Gegenteil: Ein Risiko zu beweisen.

Tatsache ist, dass eine konkrete Verursacherrolle von Aluminium als Auslöser von Krankheiten bisher erst in wenigen Fällen bewiesen werden konnte. So wurden Alu-hältige Arzneimittel, welche Nierenkranken verabreicht wurden, als Verursacher der so genannten Dialyse-Demenz überführt. Und zwar dadurch, dass diese Krankheit nicht mehr auftrat, nachdem die Medikamente verboten wurden. Mit ähnlichen Methoden wurde Aluminium als Auslöser von Anämie und Knochenerweichung überführt.
Doch bei anderen Krankheiten, welche sich in der Normalbevölkerung über einen Zeitraum vieler Jahre entwickeln - wie z.B. bei Brustkrebs oder der Alzheimer Krankheit - ist die Beweisführung ungleich schwieriger.
Zum einen, weil im Leben die wenigsten Krankheiten monokausal verursacht werden, sondern immer mehrere Einflüsse (z.B: Umweltfaktoren, genetischer Hintergrund) zusammen wirken. Zum zweiten, weil es im Bereich der Ursachenforschung bei Aluminium kaum öffentliche Förderungsmittel gibt und Kosmetik-, Pharma- oder Lebensmittelindustrie, welche Alu-Verbindungen einsetzen, verständlicherweise kein großes Interesse haben, in diesem Bereich selbstständig aktiv zu werden.

Doch es gibt unzählige Indizien, welche eine Rolle von Aluminium in der Entstehung dieser Krankheiten nahe legen. Am Beispiel der Alzheimer Krankheit bezeichnen es zunehmend auch führende Experten als wahrscheinlich, dass Aluminium eine Rolle spielt, wie ich hier im Blog - oder auch in meinem Buch zum Thema ("Dirty Little Secret - Die Akte Aluminium") an zahlreichen Beispielen ausgeführt habe. Christopher Exley nennt eine ganze Reihe von Krankheiten, welche mit dem schädlichen Einfluss von Aluminium assoziiert sind.

Es wäre eindeutig die Aufgabe der Behörden, ihre Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung wahr zu nehmen und endlich für Aufklärung zu sorgen. Filme wie "Die Akte Aluminium" tragen hoffentlich dazu bei, dass öffentlicher Druck entsteht und die Behörden aus ihrem Faulbett aufstehen. Die seltsame Zurückhaltung bei der Forschungsförderung zur Aufklärung der Rolle von Aluminium muss endlich beendet wird.

Solange die Sicherheit der Alu-Verbindungen nicht erwiesen sind, sollte das Prinzip der Vorsicht gelten und die bekannt toxischen Chemikalien nicht in sensiblen Bereichen des Lebens eingesetzt werden.

Verantwortungsvolle Kosmetik-Konzerne könnten sich diesem Prinzip ja ebenfalls anschließen.

Dienstag, 4. Juni 2013

Immer mehr Kinos zeigen "Die Akte Aluminium"

Das Interesse an der 90-Minuten Doku "Die Akte Aluminium" ist groß. Immer mehr österreichische Kinos buchen Vorstellungen.
Und auch in Deutschland kommt unser Film in die Kinos. Hier wird der Kinostart für November vorbereitet.

Doch nicht nur Kinos, auch Schulen, Vereine oder andere interessierte Gruppen können den Film öffentlich vorführen. Lizenzen zu erwerben ist ganz einfach - und auch preislich sehr günstig: Single-Lizenzen für Vorführungen gibt es bereits ab 65 Euro (incl. DVD, Filmplakaten und dem Buch zum Film: "Dirty Little Secret - Die Akte Aluminium")
Alle Informationen zum Film - inklusive Materialien für die Schulen - gibt es auf der Website zum Film: www.dieaktealuminium.com

Hier sind die bisher fest stehenden Kinotermine in Österreich:

5. Juni 2013 | 20:00 | St. Pölten, Cinema Paradiso
10. Juni 2013 | 18:00 | St. Pölten, Cinema Paradiso
11. Juni 2013 | 20:00 | Graz, Rechbauerkino
11. Juni 2013 | 20:00 | Ried, Star Movie
12. Juni 2013 | 20:00 | Wien, Burgkino
13. Juni 2013 | 20:00 | Linz, Moviemento
16. Juni 2013 | 16:00 | Graz, Rechbauerkino
17. Juni 2013 | 18:00 | St. Pölten, Cinema Paradiso
17. Juni 2013 | 18:00 | Linz, Moviemento
18. Juni 2013 | 18:30/20:30 | Wien, Burgkino
19. Juni 2013 | 18:00 | Linz, Moviemento
20. Juni 2013 | 18:00 | Graz, Rechbauerkino
25. Juni 2013 | 18:30/20:00 | Wien, Burgkino
8. Juli 2013 | 19:30 | Gleisdorf, Dieselkino
10. Juli 2013 | 16:30 | Linz, Moviemento
12. Juli 2013 | 20:15 | Bruck/Mur, Stadtkino
13. Juli 2013 | 20:15 | Bruck/Mur, Stadtkino
14. Juli 2013 | 20:15 | Bruck/Mur, Stadtkino
15. Juli 2013 | 20:15 | Bruck/Mur, Stadtkino
15. Juli 2013 | 19:30 | Bärnbach, Dieselkino
15. Juli 2013 | 19:30 | Bruck / Großglockner, Dieselkino
15. Juli 2013 | 19:30 | Fohnsdorf, Dieselkino
15. Juli 2013 | 19:30 | Leibnitz, Dieselkino
15. Juli 2013 | 19:30 | Oberwart, Dieselkino
15. Juli 2013 | 19:30 | St. Johann/Pongau, Dieselkino
16. Juli 2013 | 20:15 | Bruck/Mur, Stadtkino
17. Juli 2013 | 20:15 | Bruck/Mur, Stadtkino